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Leserpost zu „Deutschland als Angriffsziel und Partner dritter Klasse“ vom 1.7. und Leserbrief „Das hat selbst Orwell nicht geahnt“ vom 8.7.2013

Aus dem Schatz des politischen Witzes der DDR: Die Staatsoberhäupter des Ostblocks waren nach Moskau geladen. Jeder der Partei- und Staatschefs hat eine Reißzwecke auf dem Sitz. Bis auf Einen legen alle die Nadel mehr oder weniger still beiseite. Nur Walter Ulbricht setzt sich bewußt drauf und ruft: Nu, da werden sich die Genossen was bei gedacht haben.

Dieser Nationalmasochismus einem großmächtigen „Mutterland“ gegenüber scheint nicht ausgestorben, sondern inzwischen ganz Westeuropa erfaßt zu haben. Anstatt dem Bürgerrechtler, der das Bespitzeln der Verbündeten an die große Glocke brachte, dankbar Asyl zu gewähren, wird peinlich weg geschaut. Schlimmer noch, der Präsidentenmaschine eines souveränen Staates verwehrt man den freien Überflug, in der Hoffnung, im Auftrag des Mutterlandes des Abtrünnigen  habhaft zu werden.

Wie genußvoll muß es doch sein, auf dem Nadelkissen eines großen Bruders sitzen zu dürfen.

Der Leserbrief ist ungekürzt in der MAZ veröffentlicht worden.